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Zwei nie enden wollende Debatten über Verkehrsvorschriften

08. Juli 2022
R. Seidel

Wie viele wirksame Möglichkeiten zur Entschärfung des Problems der Geschwindigkeitsüberschreitung im Straßenverkehr können Sie auf Anhieb nennen? Die Regierungen versuchen seit Jahrzehnten, dieses Problem in den Griff zu bekommen. Nicht selten liefern neu eingeführte Maßnahmen fruchtbaren Boden für öffentliche Diskussionen. Wir möchten in diesem Blogbeitrag auf zwei besonders relevante und viel diskutierte Regelungen der letzten Jahre eingehen.

Dauerbrenner an Stammtischen, bei Geburtstagsfeiern und am Pausentisch sind Verkehrsstrafen und deren Schwankungen. Der Grundgedanke hinter dem Konzept der Bußgelder für bzw. gegen Geschwindigkeitsübertretungen war schon immer, den Autofahrern zu signalisieren, was als sicheres und was als unsicheres Verhalten im Straßenverkehr angesehen wird. Dabei sollte die Höhe des Bußgeldes den Verkehrsteilnehmern signalisieren, wie riskant bestimmte Verhaltensweisen für die Gesellschaft sind. So zumindest die Theorie. Allerdings können einmal festgelegte Verkehrsstrafen aufgrund verschiedener Faktoren - von der zunehmenden Zahl der Verstöße bis hin zur Inflation - nicht konstant auf demselben Niveau bleiben, sodass die Bußgelder für Geschwindigkeitsüberschreitungen immer wieder angepasst werden.

Was passiert, wenn Bußgelder nicht an neue Situationen angepasst werden, sieht man am anderen Ende der Welt. In Neuseeland hat sich in den letzten Jahren eine ganz besondere Situation in Bezug auf die Höhe der dort angewendeten Bußgelder ergeben. Diese hat sich in Neuseeland seit 1999 nicht verändert. Grundsätzlich wäre eine solche Situation auch kein Problem, wenn sie nicht entsprechende Konsequenzen nach sich ziehen würde. Dem neuseeländischen Verkehrsministerium zufolge sind angemessene Strafen der wichtigste präventive Faktor, um die Menschen von Geschwindigkeitsüberschreitungen abzuhalten, doch dieselbe Strafe wie vor 20 Jahren hat unter den heutigen Bedingungen nicht die gleiche Wirkung. Inzwischen arbeitet das neuseeländische Verkehrsministerium an einer Erhöhung der Strafpunkte und diskutiert die Einführung verhältnismäßiger Bußgelder, jedoch ist bis dato noch nichts konkretes beschlossen. Damit ist Neuseeland eines der Schlusslichter im internationalen Vergleich, wenn es um die Konsequenzen für zu schnelles Fahren geht. Was Neuseeland in seinem festhalten an den bestehenden Rahmenbedingungen bestärken könnte, ist der Fakt, dass trotz gleichbleibender Strafen die Anzahl der Verkehrsunfälle seit Jahren auf einem ähnlichen Niveau bleibt und teilweise sogar sinkt. Es stellt sich also die Frage, inwiefern Strafen überhaupt zu sinkenden Unfallzahlen beitragen. Vermutlich würde es erst zu einem wirklichen umdenken kommen, wenn flächendeckende Geschwindigkeitskontrollen möglich wären und das zu schnelle Fahren nicht nur unattraktiv, sondern gänzlich unerschwinglich werden würde.

Das zweite große Thema, das häufig zu ausschweifenden Diskussionen führt, ist die Einführung von Geschwindigkeitsbegrenzungen. Das Thema ist besonders für Deutschland relevant, das einzige europäische Land ohne generelles Tempolimit auf Autobahnen.

Auf der einen Seite ereignen sich auf Autobahnen mit besonderer Regelmäßigkeit tödliche Unfälle, die Hälfte davon als Folge von Geschwindigkeitsüberschreitungen. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) hat in einer Untersuchung von geschwindigkeitsbegrenzten und nicht geschwindigkeitsbegrenzten Straßenabschnitten festgestellt, dass die Zahl der tödlichen Unfälle im Jahr 2016 in allen Bereichen ohne Geschwindigkeitsbeschränkung 2,6-mal höher lag, als in beschränkten Bereichen. Auf der anderen Seite besagt die Statistik, dass nur 13 Prozent aller tödlichen Unfälle auf Autobahnen passieren, während mehr als 50 Prozent der tödlichen Unfälle innerorts geschehen. Auch dieses Thema lässt sich also nicht ohne weiteres lösen. Tatsache ist jedoch, dass man sich in nicht begrenzten Bereichen noch schneller selbst überschätzen kann, als in solchen, wo durch ein Tempolimit zumindest ein Richtwert existiert, der von vielen leider als ebensolcher gesehen wird. Hätte man überall ein Tempolimit, so dürften sich zumindest die tödlich verlaufenden Unfälle eindämmen lassen.

Unabhängig davon, wie hoch oder niedrig Geschwindigkeitsbegrenzungen und Strafen im Straßenverkehr sein sollten, eines zeigt sich in jedem Fall. Um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, macht es Sinn, gefahrene Geschwindigkeiten in ausreichender Breite zu überprüfen. Fakt ist allerdings, dass es bis dato kaum bis keine erschwinglichen Lösungen gibt, welche so intelligent vernetzt sind, dass sich zu schnelles Fahren nicht mehr lohnt. Hier setzt ROADIA an und verknüpft künstliche Intelligenz mit modernen optischen Lösungen. Sie möchten wissen, wie das genau funktioniert? Melden Sie sich bei uns und wir zeigen Ihnen, wie sinnstiftendes Monitoring im Straßenverkehr funktionieren kann.

Kontakte

Media:
Rico Seidal
press@roadia.com

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